Bierarchiv

Hier finden Sie die Biersorten, die wir in Vergangenheit kreiert, aber nicht mehr an Lager haben. Titel in Rot bedeuten, dass die betreffende Sorte auf der kleineren Anlage gebraut wurde und dementsprechend in geringeren Mengen vorhanden war.

Das letzte Abendmalz

Das letzte Abendmalz

Das letzte Abendmalz - Barley Wine

10.1 Vol.%

Zutaten: Wasser, Malz, Hopfen, Hefe, Holunderblütensirup

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts versuchten enlgische Brauer, Weintrinker als Kunden zu gewinnen. Das Resultat war der "Barley Wine" - der Gerstenwein. Man drang dabei mit dem Alkoholgehalt in den Bereich der Weine vor und intensivierte dabei das Aroma und die Bitterkeit durch eine grosszügigere Hopfengabe. Die so entstandenen Biere sind normalerweise sehr stark, bitter und schwer, umfassen jedoch eine relativ grosse Farbvielfalt. Heute findet man diesen Stil kaum bei grösseren Brauereien, er ist eher als Spezialität von kleinen Brauereien anzutreffen.

Beim Trinken dieses goldgelben Biers fällt sofort der recht intensive Hopfengeschmack auf, welcher von einem würzig-alkoholischen Bouquet begleitet wird, sodass durchaus eine Parallele zum Wein gezogen werden kann. Zudem wurde diese Kreation mit Holunderblütensirup verfeinert - dessen Aroma ebenfalls spürbar vertreten ist. Durch die hohe Geschmacksintensität trinkt man diese Spezialität am besten wie einen Wein - schluckweise in kleinen Mengen. Auch die Haltbarkeit erinnert an einen Wein: Durch den hohen Alkoholgehalt kann man dieses Bier jahrelang lagern.

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Kaffka

Kaffka

Kaffka - Kaffeebier

4.1 Vol.%

Zutaten: Wasser, Malz, Hopfen, Hefe, Kaffee

Die Verwendung von unkonventionellen Brauzutaten wie Schokolade, Kakao oder - wie hier - Kaffee ist ein Merkmal der Craft Beer - Bewegung, welche seit gut zwei Jahrzehnten auf dem Vormarsch ist. Die Hintergründe dieser Ideen sind eher in der Neugier der Brauer als in deren Gewinnabsichten zu suchen. So entstehen höchst innovative und interessante experimentelle Biere - so wie dieses Beispiel, welches Bier und Kaffee vereint.

Dieses Bier kann man grundsätzlich als Stout betrachten: es enthält eine grosse Menge an Röstmalzen, welche im Geschmack deutlich spürbar sind. In diesem Fall wird dieser Charakter durch die Zugabe von Kaffeebohnen noch verstärkt, sodass der Röst- und Kaffeecharakter den Geschmack dominieren. Der Verzicht auf Aromahopfen lässt dem Kaffee dabei genügend Platz, sodass der Charakter auch im Abgang erhalten bleibt. Die Farbe des Biers könnte dabei jeder nach nur einem Schluck erraten - tief schwarz.

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Brewitoni

Brewitoni

Brewitoni (Brauo, Papa!) - Belgian Blond Ale

4.1 Vol.%

Zutaten: Wasser, Malz, Hopfen, Hefe, Kandiszucker, Orangen- und Zitronenschalen, Wacholderbeeren, Koriander

Belgien ist zweifelsfrei das Land mit der grössten Dichte an Biersorten. Die Bierbrauerei geht dort auf die Zeit vor dem Mittelalter zurück und war, anders als in Deutschland, nicht vom Reinheitsgebot betroffen, sodass sich in den belgischen Bieren die ungestörte Kreativität und der Einfallsreichtum der Brauer widerspiegelt. Im 20. Jahrhundert wurde zudem die Bierbrauerei durch das Vandervelde-Gesetz angekurbelt, welches den Verkauf von Spirituosen in Bars verbot, angekurbelt, sodass man heute eine grosse Vielfalt an Starkbieren vorfindet.

In der Brauszene hört man oftmals den Ausdruck, ein Bier schmecke belgisch. Diese Beschreibung passt zu diesem Bier wie die Faust aufs Auge. Der eher malzbetonte Charakter wird ummalt von zahlreichen würzigen bis süsslichen Gewürznoten und einer nur ganz feinen Hopfenbittere. Das eher vollmundige Bier bleibt trotz dem vielleicht etwas ungewohnten Geschmack leicht und süffig.

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Four G

Four G

Four G – 4-Grain Bock

6.5 Vol.%

Zutaten: Wasser, Gersten-, Weizen-, Hafer- und Roggenmalz, Hopfen, Hefe

Der Stil der Bockbiere entstand im späten Mittelalter in der norddeutschen Stadt Einbeck. Diese Biere galten damals als Luxusware und wurden über weite Strecken exportiert. Damit verbunden ist ein recht hoher Alkoholgehalt, welcher für eine gute Haltbarkeit sorgt. Ein weiteres wichtiges Merkmal dieses Stils ist der ausgesprochen vollmundige Charakter. So kam es, dass in manchen Mönchsorden die Diät während der Fastenzeit vollständig auf Bockbiere beschränkt wurde.

Dieser Bock zeichnet sich dadurch aus, dass Mälzer von gleich vier verschiedenen Getreidesorten verwendet wurden. Da gleichzeitig vergleichsweise wenig Hopfen verwendet wurde, kommt die Malzansammlung geschmacklich voll zur Geltung. Während sich Gersten- und Weizenmalz zu einem Weizenbieraroma kombinieren, fügen Hafer- und Roggenmalz eine getreidig - brotige Note hinzu. Beim Trinken dieser dunkelbraunen Spezialität fällt ausserdem die ausgeprägte Vollmundigkeit auf - man befindet sich hier auf der Grenze zur Flüssignahrung.

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Will’s Myth

Will’s Myth

Will's Myth – dunkles Witbier

4.9 Vol.%

Zutaten: Wasser, Malz, Hopfen, Hefe, Koriander, Anis

Wit bezeichnet eine spezielle Sorte von belgischem Weizenbier, welche typischerweise Gewürze wie Koriander oder Orangenschalen enthält. Dies macht den Stil einzigartig, sodass er überall auf der Welt Nachahmer fand. Dabei wurde der Stil auf zahlreiche Arten variiert, sodas immer neue kreative Biere entstanden. Beispielsweise fanden auch Gewürze wie Anis oder Muskat ihren Weg ins Bier oder es wurde die typische helle Weizenbierfarbe verändert. Ein solches Bier wurde auch von der amerikanischen Brauerei Street Brewing Co. gebraut, was die Inspiration für diese Kreation lieferte.

Anders als die tiefschwarze Farbe vermuten lässt, findet man hier kein röstiges Stout à la Guiness vor. Vielmehr hat man hier eine typische Weizenbierbasis mit einer leicht sauren Note. Weiter wird das Bier durch Geschmacksnoten vom Anis und von Röstmalz verfeinert. Letzteres leistet dann auch seinen angemessenen Beitrag zur Farbe. Alles in allem bleibt dieses Bier recht leicht und süffig, speziell im Vergleich mit anderen dunklen Bieren.

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Waterkeyn

Waterkeyn – belgisches Tripel

9.1 Vol.%
Zutaten: Wasser, Malz, Hopfen, Hefe, Orangenschalen, Kandiszucker

Das Tripel entstand in den 1930er-Jahren, als Brauer von Ales und Abteibrauereien versuchten, mit den Lagerbieren aus Pilsen zu konkurrieren. Sie verwendeten dazu bis zu dreimal soviel Malz wie für „normales“ Bier, ohne jedoch die Hopfenmenge signifikant zu erhöhen. Bis heute ist dieser Stil jedoch ausserhalb von Belgien und den Niederlanden kaum zu finden.

Mit seinem hellen cremigen Schaum und der goldbraunen Farbe erinnert diese Kreation tatsächlich an ein Lager. Geschmacklich unterscheidet es sich jedoch mit seinen fruchtigen bis würzigen Noten und leicht süsslichem Abgang deutlich von seinen untergärigen Konkurrenten. In Anbetracht des Alkoholgehalts von mehr als neun Prozent ist dieses Bier äusserst leicht.

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Hopf de Bäse

Hopf de Bäse – India Pale Ale (IPA)

4.2 Vol.%
Zutaten: Wasser, Malz, Hopfen, Hefe

Das IPA wurde von Londoner Brauern erfunden, um die Kronkolonie Indien zu beliefern. Um es für die lange Seereise haltbar zu machen, wurde reichlich Hopfen zugegeben. Dieses Produkt stiess auf grossen Anklang bei der Kundschaft und schaffte es bis nach Australien, wo es zunächst unter „pale ale as prepared for India“ und später „India Pale Ale“ bekannt wurde. In Zusammenhang mit dem „Heimbrauerboom“ in den USA der letzten 20 Jahre erfreute sich dieser Stil eines starken Aufschwungs.

Äusserlich merkt man diesem Bier nicht viel an – ein klares goldgelb mit einer leichten – kaum erkennbaren – Nuance grün. Woher dieser leichte Grünton kommt, erkennt man schon mit der Nase – hier mangelt es nicht an Hopfen! Beim Trinken umhüllt ein aromatischer herber Hopfengeschmack ein vollmundiges Ale. Es ergibt sich ein wunderbar erfrischendes Erlebnis, welches keine Zweifel am Erfolg dieses Stils lässt.

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Ale Gibson

Ale Gibson

Ale Gibson – Scottish Ale

4.6 Vol.%
Zutaten: Wasser, Malz, Hopfen, Hefe, Orangenschalen

Schottland kann auf über 5000 Jahre Braugeschichte zurückblicken, wobei lange mit Heidekraut anstelle von Hopfen gebraut wurde. In den letzten Jahrzehnten entstanden viele Kleinbrauereien, welche ein breit gefächertes Biersortiment anbieten. Auch dieses Bier entspricht am ehesten dem Experimentierstil dieser jungen Brauereien.

Eine erste dominante Komponente ist der einzigartige Cascade-Hopfen, welcher eine erfrischende blumige Aromanote einbringt. Kombiniert wird dies mit einem leicht rauchigen Geschmack, welcher dem hier verwendeten Whiskymalz entstammt. Zusammen ergibt sich so eine äusserst köstliche Kreation, welche höchsten Ansprüchen genügt.

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Ale of Man

Ale of Man – Barley Wine

9.1 Vol.%
Zutaten: Wasser, Malz, Hopfen, Hefe

Wie der Name vermuten lässt, finden sich bei dieser Spezialität viele Gemeinsamkeiten mit Wein – die auffälligste dürfte der Alkoholgehalt sein. Ursprünglich entstand der Stil, um Weintrinkern eine Alternative aus der Brauerei zu bieten. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Stil am Rande der Bierszene, bleibt aber bis heute eine selten gesehene Delikatesse.

Egal ob Farbe, Aroma, Geruch oder Geschmack – dieses Bier ist eine Wucht! Der Genuss dieser Spezialität wird dominiert durch die Intensität von (Röst-)Malz und Aromahopfen. Zwischen dem beinahe süssen Antrunk, der dem hohen Alkoholgehalt zu verdanken ist und dem hopfigen, schier kräutrig-erdigen Abgang findet man ein breites orchestrales Aromenspiel. Neben so viel Geschmack bleibt im Glas kein Platz mehr für Licht – das Bier ist dunkler als ein Tunnel bei Nacht.
Alles in allem erstaunt es nicht, dass die Vorbilder für dieses Bier unter Namen wie „Skull Splitter“ oder „Irish Death“ bekannt sind.

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Bauchpinsel

Bauchpinsel – California Common

5.4 Vol.%
Zutaten: Wasser, Malz, Hopfen, Hefe

Als deutsche Braumeister gegen Ende des 19ten Jahrhunderts nach Kalifornien auswanderten, fanden sie für ihren Brauprozess eine andere Ausgangslage vor als in ihrer Heimat. Lagerbiere konnten nicht hergestellt werden, da dafür kühle Temperaturen nötig sind, wofür die Kühlmethoden fehlten. Nach und nach entwickelte sich dann das California Common, welches aus den lokalen Rohstoffen gebraut wurde und mit einer speziellen Lagerhefe vergoren wurde.
In den 80er Jahren wurde der Stil durch die kalifornische Brauerei Anchor wiederbelebt. Es wird auch vermutet, dass in Nordkorea ein ähnlicher Stil vorherrschend ist, da kaum Elektrizität für die Kühlung benötigt wird.

Grundsätzlich findet man beim Bauchpinsel einige Parallelen zum klassischen Lager. Der eher malzbetonte Charakter ergibt mit einer dezenten Hopfenbittere ein recht süffiges Profil. Verglichen mit typischen untergärigen Sorten ist dieses Exemplar jedoch eine Spur würziger und kräftiger. Dafür verantwortlich ist in erster Linie die spezielle Hefe, welche bei deutlich höheren Temperaturen arbeitet. Dass auch in Sachen Malz ein gewisser Unterschied besteht zeigt sich an der dunkelbraunen Farbe.

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